Nigeria - Marokko
0 - 1

 

27.01.04 , Anstoß 14:00 , Stade Mustapha Ben Jannet, Monastir
Afrika-Cup 2004

 

Heute stand die letzte Partie unserer Tour auf dem Programm. So ging es schon recht früh aus den Federn, schnell frühstücken und per Louage nach Monastir. Dort liess man sich direkt am Flughafen raus um schon mal zu schauen wann unser Flieger nach Düsseldorf gehen würde. Es blieb bei der Abflugzeit von 16:40 Uhr was hiess das es nach dem Spiel (Anstoss 14h) recht knapp werden würde. Ein Flughafenmitarbeiter sagte uns aber dass es reichen würde wenn 45 Minuten vor Abflug einchecken würden. Es galt es nur noch unsere Taschen loszuwerden. Am Airport gab es allerdings keine Möglichkeit die Klodden loszuwerden. Ein paar Meter weiter war ein kleiner Imbissstand an dem wir nach etwas verhandeln uns der Sachen entledigen durften. War uns zwar nicht so ganz geheuer aber wir hatten ja keine Wahl. Mit einem Nahverkehrszug gings dann ins Zentrum von Monastir wo wir sofort die dortige Medina. Diese war aber bei weitem nicht so gross wie die in Sousse und wurde nur einmal durchlaufen. Hierbei spaltete sich die Gruppe wiedermal in mehrere kleinere Grüppchen da jeder woanders was zu gucken hatte. Zusammen mit den beiden Stuttgartern schaute man sich noch den örtlichen Palast und eine nette Burg die direkt am Meer liegt an. Danach war es auch schon Zeit zum Stadion aufzubrechen, welches nur etwa 10 Fußminuten vom Zentrum entfernt liegt.
Hier war absolut die Hölle los. Vor beiden Eingängen zur Gegentribüne standen Hunderte von Marokkaner die ins Stadion wollten, von den Sicherheitskräften aber immer wieder zurückgedrängt wurden. Letztendlich half es uns wieder das man über eine weisse Hautfarbe verfügt. Als wäre man was besseres wurde wir von einem Polizisten ins Stadion gebeten während die Menge dahinter gegen das Eingangstor drückte. Man plazierte sich ganz aussen auf der Gegengerade und nach und nach trudelten auch wieder einige Bekannte ein. Neben Cologne-Dirk, Bamberger, Mannheimer und Cojac gesellten sich auch der dicke Hammer, Menden/Sieg-Renate, 2 Giessener und BVB-Detert samt Freundin zu uns.
Das Stadion verfügt fast nur auf den beiden Geraden über einen Ausbau. Hinter den Toren sind zwar auch ein paar wenige Stufen, die heute aber nicht freigegeben waren. Bei gut 20 Grad und herrlicher Sonne wie sich die unzähligen Marokkaner so langsam warmsangen und anbundan auch mal etwas zündelten. Aus Nigeria war so gut wie niemand angereist. Mit dem Anstoss wurde es dann, wie bei den anderen Spielen hier, zunehmend ruhiger.
Vor ausverkauftem Haus (selbst auf den Dächern der umliegenden Häuser hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden) gabs dann ein nicht erwartet schlechtes Spiel zu sehen. Beide Teams spielten fast ohne jegliche Offensivbemühungen und selbst bekannte Grössen wie Jay-Jay Okocha glänzten eher durch Fehlpässe. In der 75. Spielminute entschieden wir uns dann das Stadion zu verlassen um unseren Flug nicht zu verpassen. Gerade draussen fiel das Tor des Tages für die Marokkaner. So ein Scheiss. Wäre man doch noch 2 Minuten länger geblieben. Flott in ein Taxi gesprungen erreichte man um Punkt 16h das Flughafengebäude. Ralle hatte mitlerweile schon unsere Taschen mit einem Kofferkulli abgeholt. Perfekt. Beim Einchecken meinte uns dann eine Dame von irgendeiner Tourigesellschaft aufgrund unseres späten Eintreffens anpflaumen zu müssen und so entwickelte sich ein ganz nettes Streitgespräch.
Dame: Sie sind aber reichlich spät.
Wir: Wir mussten noch nen Spiel gucken.
Dame: Ein Spiel gucken?
Wir: Ja klar. Glauben sie etwa wir sind hier um Urlaub zu machen oder son Scheiss?
Dame: Ja stellen sie sich doch mal vor alle 400 Fluggäste würden so spät kommen?
Wir: Die ganzen Pauschalidioten werden doch eh 2 Stunden vor Abflug mit Bussen angekarrt.
Während die Dame mit offenem Mund stehen blieb wurden noch schnell die letzten Dinars in Kippen umgesetzt und an Bord gegangen. In Düsseldorf gelandet ging es dann auf direktem Wege nach Hause. Alles in allem eine geniale Tour auf der nix schief gegangen ist und man mal etwas andere Spiele besucht hatte.