NK Dinamo Zagreb - NK Kamen Ingrad Velika
1 - 0

 

31.05.03 , Anstoß 17:00 , Maksimir, Zagreb
1. Liga Kroatien Meisterrunde

 

Leicht gerädert verliess man seine Schlafstätte nach einem guten Frühstück so gegen 9h30. Der Rezeptions-Otto winkte uns noch hinterher als hätte er uns in sein Herz geschlossen. Naja, vielleicht übernachtet man ja irgendwann nochmal hier. Als erstes wurde kurz der Ground des ungarischen Erstligisten Matav Sopron angesteuert. Dort gabs aber nicht viel zu sehen, da dieser zur Zeit komplett umgebaut wird. Eben wieder rüber nach Östereich gings dann auf die Autobahn und via Graz und Maribor nach Kroatien. Gegen 14h30 ereichte man Zagreb und so seine Problemchen mit der Stadionsuche. Wir wussten zwar dass das Maksimir im Osten der Stadt liegt, viel mehr aber auch nicht. So hielten wir an einer Bushaltestelle und der Hofer fragte einen Strassenpenner. Dieser erklärte uns zwar was hatte aber wohl auch nicht so die Peile. Wusste wahrscheinlich selber nicht wo er war. Wenig später trafen wir dann jemanden mit Dinamo-Trikot dem man dann hinterher fuhr. So jetzt war man Maksimir. Der Hofer hatte diesen Ground aber schon und wollte zu NK Zagreb. Man fuhr so ziemlich jede Strasse in Zagreb einmal ab, fand den Ground aber nicht. Letzten endes liess er uns in der Nähe des Maksimirs raus und machte sich alleine auf die Suche. Unsereins machte sich auf direktem Wege auf ins Stadion. Nach leichtem Hin und her am Eingang bekam man nun den prächtigen Ground zu sehen. Dieser befindet sich noch im Umbau wobei man nicht genau sagen kann welche Seite als und welche neu ist.
Das Stadion Maksimir ist ein reiner All-Seater und besticht besonders durch seine gigantische Flutlichtanlage. Genauso genial finde ich dass alle 4 Seiten verschieden aussehen. Nachdem man noch 2 bekannte Gesichter aus Hamburg getroffen hatte nahm man Platz auf der kleinen überdachten P-Tribüne und konnte mitansehen wie im Dinamo-Fanblock eine Schlägerei entstand wonach ein Beteiligter aus dem Block getragen werden musste.
Bis zum Anstoss füllte sich das Stadion dann etwa zu einem Drittel. Gäste waren keine vor Ort. Schade eigentlich. Hätte schon gedacht dass es etwas voller wird.
Da Dinamo bereits vor dem heutigen letzten Spieltag als Meister feststand war das Spiel auch nicht mehr als ein lauer Sommerkick. Auf den Rängen tat sich da schon mehr. Die ganzen 90 Minuten über wurde richtig gut supportet. Hin und wieder wurden auch die beiden Geraden mittels Wechselgesängen in den Support mit einbezogen. Zwischendurch wurden immer mal wieder Bengalos gezündet die kurz vor Ende des Abbrennens dann Richtung Spielfeld geschleudert wurden. Während der Partie stürmte ein Fan aufs Spielfeld um seine Idole einmal zu umarmen. Diverse Ordner liefen ihm zwar hinterher, rührten den Typen aber nicht an. Er schien wohl ne grosse Nummer in der Dinamo-Fanszene zu sein. Schon witzig. In der Bundesliga wäre er wohl von 10 Deppen glecihzeitig zu Boden gestürtzt worden.
Bereits vor Spielende kündigte sich an dass sich die Fans zum Platzsturm vorbereiteten. Demzufolge postierte sich ein grössere Anzahl Polizisten mit Schildern vor den Geraden, damit das Spiel zu Ende geführt werden konnte und sich niemand über den Meisterpokal hermachen würde. Mit dem Abpfiff brachen dann alle Dämme. Von allen Seiten wurde auf den Rasen gestürmt, Tore überklettert und ganz mutige auf der Gegengerade hangelten sich sogar an ihren Zaufahnen runter in den Innenraum. Das mittlerweile aufgebaute Treppchen konnte wegen Überfüllung nicht mehr benutzt werden. Und so wurde die Meisterfeier auf den mittleren Teil der Pressetribüne verlegt. Auch hier stürmten einige ganz wilde drauf und traten die Pressetische in der Mitte durch. Mit der Zeit wurde es ganz schön brisant und eng. Da auch schon einige auf dem Wellblechdach dieser Tribüne rumkletteten zog man sich dann irgendwann aus der Affäre. Während sich auf dem Rasen immer noch unzähligein den Armen lagen nahmen wir uns ein Taxi zum Hotel Tropicana (oder so ähnlich) wo wir uns mit dem Hofer wieder trafen. Sein Hoteltipp war mittlerweile nicht mehr ganz gültig, da besagte Bude zu einem Nobelschuppen umgebaut worden war. So ging es auf Hotelsuche. Jedoch ohne Erfolg. Entweder zu teuer, oder ausgebucht, oder beides. Letztenendes gab man die Suche in der kroatischen Hauptstadt auf und beschloss entlang der Landstrasse nach Maribor weiter zu suchen. Kurz vor der slowenischen Grenze wurden Westi, Hofer und Grünebaum dann fündig; Pini und ich pennten im Auto.
Mitten in der Nacht kam dann noch der Klassiker. Neben uns hielt ein Polizeiauto, die beiden Insassen legten sich aufs Ohr und liessen den Motor 4 Stunden laufen. Na ja, irgendwann hatte man sich an das Geräusch gewöhnt und schlief ein.