NK Mura - NK Primorje Ajvodscina
2 - 1

 

01.06.03 , Anstoß 15:00 , Fazanerija, Murska Sobota
1. Liga Slowenien

 

Am heutigen Morgen mogelten Pini und ich uns ins Hotelzimmer der Anderen um uns eine Dusche zu ergaunern. Nach getaner Körperhygiene gings dann weiter ins slowenische Murska Sobota. Dort kam man etwa 2 Stunden vor Anstoss an und hatte nicht allzuviel Mühe den Ground zu finden. Das Stadion Fazanerija befindet sich in einem kleinen Waldstück direkt neben einem Freibad. Eine richtig idyllische Lage. Der Ground wusste vollends zu überzeugen. Eine Hintertortribüne verfügt über eine überdachte Sitztribüne mit dem Schriftzug "NK Mura". Hinter dem anderen Tor befindet sich ebenfalls eine überdachte Sitztribüne die sich auf einer Geraden bis zur Mittellinie erstreckt. Die andere Gerade lädt zm unüberdachten Stehen ein und bietet darüber hinaus noch eine kleine Kneipe. Da man recht hungrig das Stadion betreten hatte hoffte man doch sehr auf eine Wurstbude oder ähnliches. Doch Fehlanzeige. Die einzige feste Nahrung die es hier zu erwerben gab war Eiskrem. Naja, in der Not nahm man dann hlat ein paar Bällchen zu sich. Übrigens sehr zu empfehlen. Im heutigen Spiel gings es praktisch nur noch um die goldene Ananas. Sowohl die Absteiger als auch die UEFA-Cup-Teilnehmer stehen bereits fest. So war die Kulisse dann auch nicht gerade die grösste. Gäste waren keine auszumachen und auf heimischer Seite hatten sich nur etwa 20 Leute eingefunden die sich aber grosstenteils darauf beschränkten mit Kassenrollen zu werfen.
Zum Spiel gibts eigentlich nicht viel zu sagen. Kein sonderlich grosses Niveau; die Heimmannschaft war deutlich überlegen kam aber nur zu einem knappen Sieg. Mit dem Abpfiff rannten wir zurück zum Auto. Denn von Schmiddi hatten wir per Handy erfahren dass heute Spätnachmittag noch das 2.Ligaspiel zwischen NK Krizevci und NK Nafta stattfinden sollte. Jetzt begann der kuriose Teil der Tour. Laut Informerkarte soll sich dieses Krizevci südlich von Murska Sobota befinden. Auf unserer Strassenkarte fanden wir auch ein Krizevci in dieser Richtung in etw 15 km Entfernung. Als man dieses Kaff erreicht hatte wurden jede Menge Leute nach dem Ground gefragt. Der eine hatte keine Ahnung, der nächste schickte uns zu nem Spielplatz usw. Völlig frustiert und in der Gewissheit dass man es nun eh nicht mehr pünktlich schaffen würde überkam uns der Ehrgeiz nun aber trotzdem diesen scheiss Ground zu finden. Eine Dame sprach deutsch und sagte wortwörtlich:"Hinterm 3. Strommasten rechts." Aber da war nur ein Waldstück. Schliesslich landete man irgendwann auf einem Schulhof und fragte einen etwa 90-jährigen Opa mit völlig sinnloser Kopfbedeckung nach dem Ground. Während er überlegte und was vor sich hinstammelte kam noch ein Bauer mit seiner Mistgabel sowie ein Lehrer aus der Schule um die Ecke. Diese 3 standen dann um unser KFZ herum und zeigten in diverse Himmelsrichtungen. Das ganze war an Kultigkeit kaum noch zu überbieten. Irgendwann merkte dann einer an dass es ein weiteres Krizevci geben würde, welches in der Nähe der österreichischen Grenze läge. Während die slowenischen Herrschaften rätselten warum 5 Deutsche wohl so gallig auf nen Sportplatz in Slowenien sein würden brachen wir in Gelächter aus und verabschiedeten uns. Auf dem Heimweg Richtung Österreich wurde zur Feier des Tages noch Station an einem schicken Restaurant gemacht und die letzten Tollar verbraten.
Wieder im Ösiland hiess es jetzt eigentlich nur noch die letzten 1000 km bis nach Hause abzusitzen. Denkste. Etwa gegen 1 Uhr während man hinten in der Mitte ohne Anschnallgurt sitzend vor sich hin träumte aber nicht schlafen konnte, schlief Fahrer Grünebaum am Steuer ein und ballerte mit 130km/h in den Strassengraben. Alle im Auto fingen an zu Schreien und nach ein paar Sekunden war auch der Fahrer wieder auf, schrie mit und riss zum Glück im Graben das Steuer noch rum. Nachdem man durch ein Schild geballert war gings noch für etwa 200 Meter weiter durch den Graben bis die Kiste endlich zum Stehen kam und die Vorderachse brach. Wenig später ging auch noch der Beifahrerairbag los. In lauter Panik dass der Wagen noch anfangen würde zu brennen rannten wir nun noch alle aus dem Wagen; es passierte aber nix. Jetzt schlotterten uns erstmal die Beine. Man hatte unglaubliches Glück. Gar nicht auszudenken was passiert wäre wenn der Graben tiefer gewesen wäre oder man in die Mittelleitplanke gerast wäre. Vermutlich hätte es diesen Tourbericht dann nicht mehr gegeben. Nachdem ein LKW-Fahrer angehalten und für uns die Polizei verständigt hatte trudelte diese auch schon nach ner halben Stunde ein. Diese nahm nur kurz den Unfall auf und verständigte den Abschleppdienst. Eine weitere halbe Stunde später kam ein Schlepper bekam uns aber nicht aus dem Graben. Zumindest nahm er aber den Hofer mit nach Altdorf zu seinem Gefährt. Eine weitere halbe Stunde später kam der nächste ADAC-Typ. Dieser schleppte uns ab und brachte uns zu seiner Werkstatt. Nachdem die Formalitäten geklärt waren brachte er uns mit seinem KFZ zum Bahnhof nach Parsberg. Dort stand man nun gegen 5 Uhr und schaute sinnloserweise nicht auf den richtigen Fahrplan sondern auf den von Regensburg. Aufgrunddessen fuhr uns ein passender Zug nach Nürnberg vor der Nase weg und wir durften hier eine weitere Stunde hier abasseln. Gegen 7 Uhr erreichten wir dann Nürnberg Hauptbahnhof und hatten weder Bock noch die Kohle mit nem teuren ICE nach Hause zu fahren. Gegenüber des Bahnhofs entdeckte man eine Sixt-Filiale. Dort wollte man uns aber keinen PKW geben da wir nicht über eine Kreditkarte verfügten. Während wir auf die Angestellte einredeten kam ein Herr in den Laden welcher offenbar etwas Mitleid hatte. Er bezahlte mit seiner Kreditkarte und liess sich von uns das Bargeld für den Leihwagen geben. Kult. Superfeine Aktion von dem Herren.
Völlig übermüdet galt es jetzt noch die letzten 450 km hinter sich zu bringen. Schliesslich hatte von uns keiner in der Nacht geschlafen (ausser Grünebaum halt ein paar Sekunden, ;)
Zu allem Überfluss kam man bei Schweinfurt noch in eine Vollsperrung die man aber dank eines Tipps eines Einheimischen glänzend umfuhr. Nach einer Stunde Zwangspause zwecks akuter Übermüdung kam man gegen 14h in Wiedenbrück dann an, brachte Pini zum Bahnhof und Grünebaum nach Hause und brahcte den Wagen nach Gütersloh zur dortigen Sixt-Filiale.
Nach Einwurf eines Mittagessens konnte heute es heute dann nur noch heissen: Schlafen.