 FC Valga - Tallinna Jalgpalli Klubi
FC Valga - Tallinna Jalgpalli Klubi
0 - 1
 
 
  
 
17.08.02 , Anstoß 19:00  , Linnastadion, Valga
2. Liga Estland
 
  
In Helsinki gegen 1 Uhr angekommen, hatte man nun die Nacht irgendwie totzuschlagen. Zunächst 
machte man sich zu Fuss auf Richtung Fährhafen. Ca. 20 Minuten irrte man sinnlos umher und hatte 
keinen Plan. Dann sprach man einen Finnen an. Dieser meinte es nicht allzu gut mit uns, denn 
er führte uns geradewegs zurück zum Bahnhof. Dort sagte er uns, ab hier sollten wir ein Taxi 
nehmen. Klasse Typ. Jetzt hatte ich absolut keinen Bock mehr meinen schweren Rucksack weiter 
rumzuschleppen. Nils wollte weiter zu Fuss gehen. Am Fährhafen angekommen musste ich feststellen 
dass die Wartehalle nachts abgeschlossen ist. So wurde mal wieder der Schlafsack rausgeholt und 
sich auf einer Bank breitgemacht. Eine dreiviertel Stunde später kam dann auch Nils an und nahm 
sich die 2. Bank als Schlafplatz. Gegen 7h30 konnte man endlich auf die Fähre, tat dies und schlief 
sofort wieder ein. Gegen 11h30 kamen wir in Tallinn und spazierten zunächst durch die richtig 
schicke Altstadt. An einer Haltestelle stiegen wir dann in einen Bus, von dem Nils vermutete 
dass dieser zu einem ihm bekannten Hotel fahren würde. Nach ca. 40 Minuten Fahrt und 
ca. 50 angefahrenen Haltepunkten musste Nils dann einräumen, dass wir wohl doch falsch eingestiegen 
seien. So verliess man das Transportmittel an der sinnlosesten aller Haltestellen, in der Nähe 
eines Waldstückes. Von dort aus brauchte man weitere 30 Minuten bevor wir endlich an Nils 
bervorzugter Herberge ankamen. Nach dortigem Check-in und einem leichten Flirtgespräch mit der 
hübschen Rezeptionistin fuhr man zurück ins Zentrum um sich ein paar Grounds anzusehen. Nachdem 
man am Busbahnhof schonmal Tickets für den Bus nach Valga gelöst hatte besuchte man zunächst 
das  Kadrioru Stadion.  (Spielstätte der Erstligisten Levadia 
Maardu und TVMK Tallinn). Danach fuhr man mit der Strassenbahn zum  Kalevi Stadion  
(Ground vom 2.Ligisten Tallina Jalgpalli Klubi) und anschliessend zur modernen, noch nicht ganz 
fertiggestellten  A.Le.Croq-Arena  (Heimat von Flora Tallinn). 
Der Abend wurde bei ein paar halben Litern Saku-Export in der Altstadt verbracht, wo man neben 
einer  Uschigruppe voller Schönheiten  auch mit einem besoffenen 
Engländer der uns einen Dildo für seine Freundin zeigte, in Kontakt trat. 
Am nächsten Morgen wollte man sich gerade in aller Ruhe der Hygiene widmen, als ich bemerkte 
dass mein Wecker nach deutscher Zeit geklingelt hatte. Also 1 Stunde später als gedacht. So wurden 
flott die Rucksäcke gepackt und ein Taxi zum Busbahnhof genommen. Der Bus war ganz ok, und so 
errreichte man die estisch-lettische Grenzstadt Valga gegen 14h40. Die Suche nach einer Herberge dauerte 
um einiges länger als geplant, denn es gab nur ein einziges Hotel in diesem Kaff. Dort musste im mir ein Einzelzimmer 
für ca. 18 Euro gönnen, da Nils im Stadion pennen wollte. Der Nachmittag wurde dazu genutzt den 
Busbahnhof zu erkunden und sich einige Dosen Saku einzuflössen. Etwa 20 Minuten vor Anstoss 
begab man sich dann in der Ground. Dieser verfügt über eine richtig schicke überdachte 
Sitztribüne. (ist übrigens auch auf der Titelseite des Grounhopping-Informer). Die andere Seite 
ist mit einem Grashügel versehen, auf dem ein paar wenige Reihen Sitzgelegenheiten eingelassen 
sind. Alles in allem ganz nett. Die gute Eintrittskarte kostet hier ca. 1 Euro. Doch selbst 
dieses einzelne Geldstück waren nur 74 andere Personen bereit zu entrichten. Nachdem man sich 
ein wenig über die kultige Anzeigetafel amüsiert hatte nahm man in der Sonne auf der Gegengerade 
Platz und genoss bei kühlem Bier das recht unattraktive Spiel und den neuen Länderpunkt. 
Der FC Valga hat in den bisher gespielten 17 Spielen noch keinen einzigen Punkt abgegeben und 
dürfte somit nächste Saison wahrscheinlich in der höchsten estischen Spielklasse vertreten sein. 
Auch heute sah es über weite Strecken so aus als sollte die Serie Bestand halten. Doch irgendwie 
wollte die Kugel nichts ins Tor. Stattdessen wurde ein Gegentor und somit die erste Saisonniederlage 
eingefahren. Nach dem Match ging es recht flott in mein Hotelzimmer, welches ich mir besser geschenkt 
hätte. Im direkt ans Hotel angrenzende Tanzlokal wurde eine Hochzeit celebriert und bis fast 5 Uhr 
superlaute Musik gespielt. 
 


